LEGAL
Communications
Die Berichterstattung über Rechtsstreitigkeiten von Unternehmen und Privatpersonen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen, und der Fokus liegt längst nicht mehr auf besonders aufsehenerregenden Strafverfahren. Die Öffentlichkeit ist zum Spielfeld zwischen den Verfahrensbeteiligten geworden, die die mediale Öffentlichkeit nutzen, um Stimmung für ihre Seite zu machen oder – im schlimmsten Fall – den Gegner zu diskreditieren. Während die Justiz mittlerweile gelernt hat, mit dem medialen Interesse umzugehen, unterliegt sie dennoch strengen Vorgaben, die eine umfassende und objektive Information verhindern. Betroffene Unternehmen müssen sich gezielt darauf vorbereiten: Mangelndes Rechtsverständnis sowie eine komplexe Juristensprache führen in der Öffentlichkeit oft zu Halbwahrheiten und Fake News. In einer aufgeheizten Stimmung besteht Gefahr, dass der Reputationsschaden im Gerichtssaal der Öffentlichkeit weitaus größer wird als mögliche negative Folgen des Verfahrens selbst. Erfolgreiche Kommunikation im Rechtsbereich braucht profundes Verständnis der rechtlichen Vorgänge ebenso wie das Wissen um die Mechanismen der Öffentlichkeitsarbeit: Hier setzen wir als Agentur an und bauen die Brücke zwischen Rechtsprache und Öffentlichkeit. Mit professioneller Legal Communications unterstützen wir Unternehmen und Privatpersonen vor, während und nach einem Verfahren auch auf die medialen Auswirkungen bestens vorbereitet zu sein und reagieren zu können. In enger Abstimmung mit Anwälten, Steuerberatern und anderen Experten beraten und begleiten wir sie während des gesamten Prozesses.
Fünf Thesen zum Einsatz von LEGAL Communications
Jeder Mensch hat das Recht auf ein faires Verfahren – im Gerichtssaal und in den Medien
Art. 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention enthält das Recht auf ein faires Verfahren, im Abs. 2 dieses Artikels ist das Recht auf die Unschuldsvermutung festgehalten. Das bedeutet, dass jede angeklagte Person so lange als unschuldig zu gelten hat, bis ihre Schuld auf einem gesetzlichen Weg bewiesen ist. Dies gilt nicht nur für die rechtliche Auseinandersetzung selbst, sondern auch für die Darstellung in den Medien. Vorverurteilungen oder „gefärbte“ Berichte von Ereignissen und deren Auswirkungen können einzelnen Personen und Unternehmen im Zuge eines Verfahrens enorm schaden. Bei einer kommunikativen Prozessbegleitung sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Gerüchten, Mutmaßungen oder anderen vorschnell gefassten öffentlichen Meinungen muss mit rascher, professioneller und fokussierter Kommunikation entgegengetreten werden
Erfolgsfaktor: one voice – one agenda
Um die Reputation einer Person oder eines Unternehmens zu schützen, bedarf es bei rechtlichen Auseinandersetzungen in jedem Fall einer gemeinsamen Prozess- und Kommunikationsstrategie. Betroffene (oftmals die Führungsebene eines Unternehmens), Anwälte und Kommunikationsverantwortliche müssen mit einer Sprache sprechen und an einem Strang ziehen. Vor Gericht und in der Kommunikation nach außen, etwa mit Medien, gelten zwar unterschiedliche Regeln, aber gerade bei öffentlichkeitswirksamen Verfahren ist es wichtig, auf alle Gesetzmäßigkeiten gleichermaßen Rücksicht zu nehmen. Dabei sollten Staatsanwälte oder Gutachter in keiner Weise als Gegner angesehen oder dargestellt werden. Die Gegner heißen vielmehr Polarisierungsfalle, Rollenklischees, Vorverurteilung oder Meuchelfotos. Das Motto lautet „Sache vs. Emotion“, eine Differenzierung ist wesentlich.
Offene Kommunikation bewährt sich auch in der rechtlichen Auseinandersetzung
Nur wer proaktiv kommuniziert, trägt zu einer ausgewogenen Berichterstattung bei. Durch die dialogorientierte Nutzung von Social Media kann darüber hinaus Raum für Emotion geschaffen werden. Welche Strategie hier am besten verfolgt wird, muss im jeweiligen Fall individuell beurteilt werden. Oftmals bewährt es sich, kritische Themen selbst anzusprechen und somit die Themenführerschaft bei sich zu behalten. Auch der internen Kommunikation kommt eine besondere Rolle zu: Eine klare und rasche Information auf Basis der Fakten verhindert das Entstehen eines kommunikativen Vakuums, das in weiterer Folge jede Art von Interpretationsspielraum gewährt.
Check: Sind die rechtlichen Argumente verständlich, und halten die PR-Botschaften rechtlich?
Im Zuge der kommunikativen Begleitung von Rechtsverfahren ist es wesentlich, unter allen Beteiligten die Botschaften inhaltlich, aber auch von der Tonalität und vom Timing her aufeinander abzustimmen. Dies gelingt nur, wenn Rechtsvertreter und PR-Berater auf Augenhöhe miteinander interagieren und sich im Sinne der Mandanten gegenseitig unterstützen. Oft sind in der Medienarbeit Hintergrundgespräche mit ausgewählten Journalisten besser geeignet als große Pressekonferenzen oder persönliche (und damit emotionale) Interviews. Anwälte können als Auskunftspersonen hinzugezogen oder auch als Sprecher eingesetzt werden, sofern sie über PR-Kenntnisse verfügen. Bewährt haben sich auch Gastkommentare von Rechtsexperten in Fachmedien.
Für den Litigation-Prozess braucht man neben erfahrenen Beratern auch gute Nerven und einen langen Atem
Legal Communications wird oftmals als die große Schwester der Krisenkommunikation bezeichnet. Und das zu Recht, wenn man den zeitlichen Horizont betrachtet! Die Phasen des Prozesses mit Ermittlungen, Verhandlungen, der Urteilsverkündung und oftmals dem darauffolgenden Instanzenweg dauern lang. Während der gesamten Zeit bleibt darüber hinaus nichts unbeobachtet oder unkommentiert: Aussagen, Mimik, Gestik, Kleidung, Gesamteindruck des Auftritts etc. Darauf muss man vorbereitet sein, und das erfordert von allen Beteiligten viel Disziplin. Darüber hinaus kann das Verfahren alle anderen kommunikativen Botschaften eines Unternehmens für den gesamten Verlauf überschatten, daher ist es notwendig, alle Kommunikationsmaßnahmen eng aufeinander abzustimmen.